Herborn

Ortschaft in Hessen (Deutschland). Am 07. Juli 1987 verunglückte dort ein Tankfahrzeug, das mit Diesel und Benzin beladen war.

Grob zusammengefasst ereignete sich der Unfall mutmaßlich so: Der Fahrzeugführer befuhr eine Gefällstrecke, die zu einer Autobahnauffahrt und weiter in den Ort Herborn führt. Aufgrund viel zu geringer Bremswirkung (mutmaßlich durch Fahrfehler; hinzu kamen miese Bremsen, was sowohl dem Unternehmer als auch dem Fahrzeugführer bekannt war) und demzufolge überhöhter Geschwindigkeit konnte der Fahrer nicht auf die Autobahn auffahren und wählte notgedrungen den Weg in den Ort Herborn. In einer 90-Grad-Kurve kippte das Tankfahrzeug mit glühenden Bremsen um.

Der Fahrer wurde von Passanten aus dem Fahrzeug geborgen und versuchte, die Umstehenden zum Verlassen der Gefahrenstelle aufzufordern. Dies gelang wohl nur zum Teil. Kurz nach dem Unfall kam es zur Zündung des austretenden Kraftstoffes mit Explosion und anschließendem Brand. Durch das Umkippen des Fahrzeuges selbst, den Brand und einstürzende Häuser kam es zu fünf Toten. Eine sechste Person verstarb im Zusammenhang mit dem Unglück an einem Herzinfarkt. Hinzu kommen zahlreiche Verletzte und Millionenschäden an Gebäuden.

Als Folge des schweren Unfalls wurden verschiedene Studien zur Verbesserung der Sicherheit von Tankfahrzeugen begonnen, so z.B. die TOPAS-Studie. U.a. durch diese Studien und weitere ähnliche Unfallszenarien wurde die Ausstattung der Fahrzeuge mit Retardern zur Pflicht und diese in der besonderen Zulassung verankert.

Darüber hinaus wurde die Ausbildung der Fahrzeugführer erheblich ausgeweitet.

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